Warum kein HypnoBirthing?

Vor mehr als 10 Jahren habe ich die HypnoBirthing Kursleiterinnen Ausbildung gemacht. Daher kenne ich das Programm sehr gut. Allerdings war mir sehr schnell klar, dass ich einen andere Wege in der mentalen Geburtsvorbereitung zu gehen möchte.

Als zertifizierte HypnoBirthing Kursleiterin nach der Methode von Marie Mongan, ist es verpflichtend nach einem genau festgelegten Konzept mit ausformulierten Trancen zu arbeiten. Das kann eine große Hilfestellung sein und macht dahingehend Sinn, weil die Auseinandersetzung mit Hypnose für Kursleiterinnen eher an der Oberfläche bleibt. Da eine Weiterentwicklung weder angestrebt noch vorgesehen ist, bleibt es lediglich bei Impulsen in der Arbeit mit Hypnose, was ich sehr bedauere. Das Verständnis von Hypnose ist dabei recht dogmatisch. Das kann bedauerlicherweise zu Missverständnissen in der Umsetzung und daraus entstehenden Schwierigkeiten bei der Geburt führen. Dennoch ist die Grundidee super.

Warum keine App oder ein in sich abgeschlossener Online-Kurs

Ich habe mich sehr bewusst gegen einen in sich abgeschlossenen Online-Kurs oder eine App entschieden. Auch wenn diese Formate für viele praktisch erscheinen mögen und für viele Frauen auch funktionieren.

Gerade der direkte Kontakt ist aus meiner Sicht von großem Wert.
Die professionelle Anwendung von Hypnose ist komplex und vielschichtig. Handwerkliches Geschick, Empathie und Kreativität stehen in direkten Zusammenhang mit der Wirksamkeit. Man hat die Möglichkeit ganz andere Dinge zu erarbeiten als eine App es je vermag. Viele Frauen haben zwar mehr oder weniger das gleiche Ziel, der Weg dorthin ist jedoch immer unterschiedlich.

Ich arbeite immer wieder mit Frauen für die diese Formate nicht funktioniert haben. Daher weiß ich, dass solche Angebote manchmal zusätzlich verunsichern können. Bedauerlicherweise stellen viele der Frauen ihre Fähigkeiten in Frage. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass in den allermeisten Fällen es nicht im geringsten etwas mit nicht vorhandenen Fähigkeiten zu tun. Es ist viel mehr der Arbeitsweise geschuldet. Gerade Frauen mit einer schwierigen Geburtserfahrung im Rücken, Schwangere mit stärkeren Ängsten und jemand, der nicht den „Mainstream-Zugang“ zu Tranceerleben hat, profitiert deutlich mehr von der persönlichen Arbeit.